Editorial

Liebe LeserInnen,

es ist vollbracht. Nach intensiver Vorbereitung präsentieren wir Euch die erste Ausgabe des CARTOUCHE-Magazins. Das Heft ist eine Erweiterung unseres Blogs www.cartouche-blog.de, den wir vor einem Jahr gegründet haben, um Bands und DesignerInnen eine Plattform zu geben, die in den deutschsprachigen Medien zu kurz kamen oder ganz und gar vergessen wurden.

Ein wichtiger Bestandteil von CARTOUCHE sind Interviews, in denen wir mit unseren HeldInnen darüber sprechen, was sie bewegt. Ein immer wiederkehrendes Thema ist dabei die digitale Revolution. Wie gehen KünstlerInnen mit ihr um? Nutzen sie die Digitalisierung für ihre Zwecke oder fühlen sie sich von ihr bedroht? Chillwave Pionier CHAZ BUNDICK, das Noise-Duo CIVIL CIVIC und OWEN ASHWORTH standen uns auf unserem Blog zu diesen Fragen Rede und Antwort.

Doch warum ein Heft? Hat Papier nicht längst ausgedient? Ja und Nein. Es stimmt, dass sich Papierprodukte in Sachen Aktualität mit Internetblogs nicht messen können. Das müssen sie auch gar nicht, schließlich haben gedruckte Magazine ganz andere Stärken. Da wäre zum einen die Haptik. Gibt es etwas Schöneres, als in der neuesten Ausgabe seines Lieblings-Magazins zu blättern, dabei das Papier zu fühlen und den Geruch von Druckerschwärze in der Nase zu haben? Solche Erlebnisse, bei denen mehrere Sinne gleichzeitig reagieren, können Blogs nicht bieten. Zum anderen widmet man einem Magazin viel mehr Zeit. Angesichts der teilweise umfangreichen Länge unserer Texte war die Entscheidung ein Heft zu machen also pragmatischer Natur. Schließlich wollen wir, dass gelesen wird, worüber wir schreiben.

Denn unsere Texte sind uns wichtig. Unter anderem finden sich in dieser Ausgabe Interviews mit der Newcomer-Band WIDOWSPEAK, die in ihrer Musik den Geist alter Westernfilme beschwören und mit OWEN ASHWORTH, der nicht mehr unter dem Namen CASIOTONE FOR THE PAINFULLY ALONE unterwegs ist und Anfang Mai das erstes Album seines neuen Projekts ADVANCE BASE veröffentlicht. PAUL SOLBACH geht in seinem Text der Frage nach, warum Mainstream-Musik früher besser war. JONATHAN JARZYNA und JJ WEIHL haben für uns die Bands der Stunde aus Berlin auf einer CD versammelt und MARIE-THERESE HAUSTEIN portraitiert den Designer VLADIMIR KARALEEV.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Durchblättern, Lesen und Hören.

Die Redaktion von CARTOUCHE.