No Fear Of Pop empfiehlt:

Young-Echo Nexus

Young Echo – Nexus (Ramp Recordings 2013)

Der Dub: Erschaffen aus den Fragmenten des Raggae und der Kultur der sound systems der großen karibischen Community, die hier eine neue Heimat gefunden hat und die diese Stadt prägt wie sonst kaum eine andere auf den britischen Inseln. The Wild Bunch: Tricky, Massive Attack, Unfinished Sympathy. Portishead. Glory Box. Der Geburtsort einer der wirkmächtigsten und folgenreichsten Genres der elektronischen Musik: Trip Hop. Und später, nach der Jahrtausendwende, als die letzten Nachwehen dieser schleppenden, rauen, sehnsuchtsvollen Beats verklungen waren, eine Neugeburt, wieder im Geiste der westindischen Tradition: the second city of dubstep.

Bristol, Südwestengland. Wohl nicht zuletzt ob ihrer fehlenden Größe konnten sich hier stets stärker als in der nur wenige Autostunden östlich gelegenen Hauptstadt des Empire musikalisch eng verwobene Szenen festsetzen und ausbreiten und dabei Stile prägen, die es auf ihrem Zenit noch immer vermochten, den Geschmack interessierter Kreise auf dem gesamten Kontinent zu bestimmen. Derzeit mögen die Hypes eine kleine Pause einlegen, aber eines bleibt gewiss für jene Musiker, die heute in Bristol leben und arbeiten: In kaum einer anderen Stadt bewegt man sich von vornherein in einem so stark aufgeladenen, ja metaphysisch überhöhten Spannungsfeld kanonisierter musikalischer Vergangenheit.

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Tanzen

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CARTOUCHE PARTY / 07. FEBRUAR 2014 / KIM BAR / BRUNNENSTRASSE 10 / 21:30UHR / WERTE & NORMAN (DJ) / MAX LINK (DJ) / SPEX (DJ)

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Gespräche

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DER ERSTE MENSCH, DER MUSIK MACHT

Ob sich aus jeder Lüge ein eigenes Universum schält, in dem diese Lüge dann wahr ist, und ob ich Alexander Winkelmann nun wegen des rauhen Berliner Oktoberwindes, einer kaum mehr nachzuvollziehbaren Kette verschiedener Ereignisse – oder doch nur einfach so – auf einem Konzert des schottischen Performancekünstlers Momus kennengelernt habe, kann ich an dieser Stelle leider nicht weiter ausführen. Ich sollte lieber gleich auf den Punkt kommen. Auf den ersten Treffen fiel mir an dem jungen Berliner die fast schon übertriebene Höflichkeit auf, aber noch erstaunter war ich seltsamerweise darüber, dass er darauf zu bestehen schien, bei seinem vollen Namen, Alexander, gerufen zu werden. Die extreme Höflichkeit stellt sich bald als natürlicher Wesenszug, als absolut unaufgesetzt heraus, und man kann sich nur darüber wundern, wieso diese ausgesprochene Höflichkeit, die ja so vollkommen natürlich ist, nicht von allen Menschen in dieser Weise gepflegt wird. Man wusste bald, dass es auch okay war, ihn einfach „Alex“, gerne auch „Ali“ zu rufen, bloß „Winkelmann“ habe ich bisher noch niemanden sagen hören. Obwohl er selbst sehr gerne seinen Familiennamen benutzt, er hat aus diesem ein Symbol gemacht, das aussieht wie eine menschliche Triangel.

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Tanzen

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CARTOUCHE PARTY & EXHIBITION / 23. NOVEMBER 2013 / ECHO BUECHER / GRUENTALER STRASSE 9 / 20UHR / FIORDMOSS (LIVE) / NO FEAR OF POP (DJ) / DON’T PANIC BERLIN (DJ) / SPECIAL GUEST

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Unredigiert

Eine Eingangsfrage, 30 Minuten Zeit. Mit unserem Format „Unredigiert“ wollen wir den Verlauf spontan geführter Interviews dokumentieren. Das Ziel dieses Unterfangens? Ein Gespräch auf Augenhöhe! Der Interviewte soll mitbestimmen, in welche Richtung sich das Gespräch entwickelt. Das Resultat dieses Versuchs bekommt ihr ab jetzt in jeder Ausgabe von CARTOUCHE zu lesen. Und wer würde sich für den Start unseres Experiments besser eignen als eine Band wie MAN MEETS BEAR? Schließlich werden SOREN BROTHERS, EVELYN MALINOWSKI und DAVID DUNNETT in Berliner Szenekreisen für ihre Live-Improvisationen sehr geschätzt. Anstatt ihre Songs in ein festes Korsett zu zwängen, lassen sie sich auf der Bühne von ihrem Gefühl und ihrer Intuition leiten. Jedes Konzert wird auf diese Weise zu einem besonderen Erlebnis. Seit 2010 machen die drei Freund_innen zusammen Musik, im November 2012 tourten sie durch Dänemark und Deutschland. 

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Stil-Ikone, ANDY-WARHOL-Wegbegleiter und INTERVIEW-MAGAZINE-Macher GLENN O’BRIEN bereitet sich auf seine Interviews nicht vor. Er überrascht sein Gegenüber lieber mit spontan gestellten Fragen wie: „Was ist in deinem Kühlschrank?“ Oder: „Was hast du gerade in deiner Hosentasche?“ Entsprechend frage ich euch: Würdet ihr gern reich und berühmt sein?

SOREN: Nein danke!

DAVID: Das kommt für mich gar nicht in Frage!

EVELYN: Ich bin schon reich und berühmt, sorry!

Wirklich?

SOREN: Ja, das stimmt: EVELYN spielt bei DAFT PUNK! Das ist ihr Nebenprojekt.

SOREN, DAVID, ihr habt sofort abgelehnt, warum?

SOREN: Zu viel Geld macht auch nicht glücklich, das ist wissenschaftlich bewiesen. Ich hätte aber nichts gegen Anerkennung. Wenn, dann würde ich gern so sein wollen wie NEIL YOUNG: Der ist berühmt, sein Haus wird aber trotzdem nicht von Paparazzi belagert.

DAVID: Ein Celebrity zu sein klingt für mich wie das Schlimmste auf der Welt! Ich brauche meine Privatsphäre.

Man hat also kein Privatleben mehr, wenn man reich und berühmt ist? 

EVELYN: Doch, das geht schon. Die reale Person kann für immer im Verborgenen bleiben.

Das erinnert mich an BOB DYLAN – glaubt ihr, dass jemand den echten BOB DYLAN kennt?

DAVID: Ich weiß nicht mal, ob der echte BOB DYLAN sich selbst kennt.

Um auf meine Eingangsfrage zurück zu kommen: Wäre denn Berlin ein Ort, an dem man reich und berühmt werden kann? Wie seht ihr Berlin?

EVELYN: Ich denke, dass Berlin ein Ort ist, an den Leute kommen, die entweder ihre Karriere vorbereiten wollen oder die es schon zu Ruhm gebracht haben.

DAVID: Berlin fühlt sich an wie ein Altenwohnheim für kreative Menschen. Sie hatten ihre aktive Phase an anderen Orten und wollen sich hier entspannen…

EVELYN: … eine Familie gründen und ein Haus in Pankow mieten.

DAVID: Ich träume davon, später ein Haus in Pankow zu haben.

EVELYN: Es ist wirklich schön dort!

SOREN: Ich bin dort noch nie gewesen…

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Wie seht ihr die Indie-Musikszene Berlins? 

SOREN: Die Szene hier ist sehr fragmentiert. Leute kommen, Leute gehen. Viele Bands betrachten Berlin als sicheren Hafen, von dem aus sie die Welt bereisen können. Eine lokale Szene wie in Brooklyn oder Montreal gibt es hier allerdings nicht.

Was unterscheidet Brooklyn oder Montreal von Berlin?

SOREN: Die Leute, die dorthin kommen, wollen etwas erreichen.

Und in Berlin ist das anders?

SOREN: Richtig.

DAVID: Ich kenne Brooklyn nicht genug, um davon sprechen zu können, ich weiß aber, dass die Musikszenen in Toronto oder Montreal so gut funktionieren, weil es dort eine kleine Gruppe extrem leidenschaftlicher Menschen gibt, die alles für die Musik geben. Sie bringen Bands miteinander in Kontakt und erschließen neue Räume. In Berlin scheint es solche Leute nicht zu geben. Zumindest kenne ich keine.

EVELYN: Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das alles in Toronto und Montreal auch nicht von heute auf morgen passiert ist. Die Szenen dort sind das Resultat langer harter Arbeit. Vielleicht ist die Szene Berlins einfach noch zu jung. Schau dir uns an: Wir sind alle auch relativ neu hier. Ich wohne erst seit 2010 in Berlin.

Es baut sich also gerade was auf?

EVELYN: Es fühlt sich zumindest so an.

SOREN: Ich sehe das aber nicht nur negativ. Vielmehr ist es sehr erfrischend, dass es hier noch keine all zu sehr gefestigten Strukturen gibt. Wenn du in Montreal nicht zur Clique gehörst, kriegst du weder Gigs noch Anerkennung. Zwei bis drei Leute entscheiden dort über das Schicksal vieler. Das hat die Szene dort sehr gelähmt. Am Ende standen dort Bands auf der Bühne, die nichts drauf hatten, aber die richtigen Leute kannten. Berlin ist weit weniger elitär. Du kannst spielen, wo du Lust hast. Du musst nur fragen.

EVELYN: Berlin ist echt locker. Statt Cliquen-Denken gibt es hier einen Support für außergewöhnliche Musik.

Warum seid ihr nach Berlin gekommen?

SOREN: Ich wollte die Berliner Mauer sehen.

DAVID: Ich mochte die Stadt. Ich hatte vorher in der Schweiz gewohnt und war hier oft zu Besuch.

EVELYN: Ich studiere.

Wo kommt ihr her?

DAVID: SOREN und ich sind aus Kanada, EVELYN kommt aus Montana in den USA.

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Wie habt ihr euch kennengelernt?

DAVID: Über Bekannte. Eine Freundin sagte eines Tages zu mir: »David, du bist doch Musiker und Wissenschaftler, ich kenne da einen Typen namens Soren, der ist auch Musiker und Wissenschaftler. Er zieht bald nach Berlin, ihr solltet euch mal kennenlernen«. Wir verabredeten uns und verstanden uns auf Anhieb.

Ihr seid also Wissenschaftler? 

SOREN: Richtig! ich bin Limnologe, beschäftige mich mit Seen.

DAVID: Und ich bin Ingenieur und Informatiker.

Die Überschneidungen sind also nicht so groß. 

DAVID: Genau, ich habe für Wissenschaft nicht viel übrig.

SOREN: Das wäre auch zu viel verlangt für einen Ingenieur. Viel zu kompliziert und philosophisch!

Habt ihr denn eine wissenschaftliche Herangehensweise an eure Musik?

SOREN: Nicht wirklich. Was ich aber an der Musik und an der Wissenschaft mag, ist das Storytelling. Wissenschaftler versuchen immer eine simple Geschichte zu erzählen, von der du glaubst, dass sie wahr ist. Eine Menge Kreativität ist dabei im Spiel, schließlich musst du Berge von Zahlen bewältigen. Ich glaube, dass das überhaupt das Schwierigste an meinem Job ist.

Wenn nicht durch die Wissenschaft, wodurch ist eure Musik dann beeinflusst?

EVELYN: Unsere Einflüsse variieren stark. Auf der einen Seite liebe ich straighte Klubmusik wie Tekkno. Manchmal habe ich aber auch Lust auf härtere Gitarrensounds und experimentelle Ansätze. Ich bin ein großer SONIC-YOUTH-Fan. DAVID hingegen ist mit Punkrock und Hardcore groß geworden. Er hat in einer Hardcore-Band gespielt.

SOREN: Ich habe eine klassische Klavierausbildung genossen. Entsprechend habe ich, als ich noch jünger war, vor allem klassische Musik gehört. Erst mit 16 Jahren habe ich moderne Musik für mich entdeckt.

Sprechen wir über eure Vorliebe für die Improvisation: Ich habe zwei eurer Shows gesehen, eine im MADAME CLAUDE und eine im ANTJE OEKLESUND. Jede war anders. Ist das Absicht? 

DAVID: Wir haben nur versucht, uns den Gegebenheiten anzupassen. Im Madame Claude darf man ja kein Schlagzeug benutzen.

SOREN: Gleichzeitig wollen wir immer etwas Neues ausprobieren. Uns wird schnell langweilig. Und wenn wir uns langweilen, besteht die Gefahr, dass das Publikum sich langweilt. Ich mag Shows, auf denen Unerwartetes passiert. Das ist der Grund, warum ich so gerne improvisiere.

EVELYN: Unsere Lieder werden niemals gleich klingen. Aus irgendeinem Grund wird von Rockbands immer erwartet, ihre Songs genauso zu spielen wie auf ihrer Platte. Das ist aber unmöglich!

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Ihr glaubt also nicht an Songs?

SOREN: Wir glauben zumindest nicht an die Idee, dass es die offizielle Version eines Songs gibt. Ich habe kein Verständnis für Leute, die versuchen, die »offizielle Version« eines Liedes aufzunehmen. Ich mag die Idee, dass wir die Möglichkeit haben, jedes Stück neu zu erfinden, egal zu welcher Zeit oder an welchem Ort wir es spielen.

DAVE: Ein Song hat sowas wie einen unbekannten Kern, der das Wesen dieses Songs bestimmt.

EVELYN: Die Gestalt dieses Kerns jedes mal neu zu definieren, darum geht es uns.

Würdet ihr euch selbst als Rockband bezeichnen?

EVELYN: Nein!

Wenn ihr also nicht reich und berühmt werden wollt, was sind eure Pläne für die Zukunft?

DAVID: Wir wollen Spaß haben!

Links: Bandcamp

(Fotos: MATTHIAS HEIDERICH)

Termine

Don’t Panic Berlin empfiehlt:

5 Termine in Berlin, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet

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Bite Club

Hoppetosse, 27/09/13, 18Uhr

Unsere Freunde vom Bite Club Team haben hart an ihrem brandneuen „Street Food Market“ gearbeitet. Nun ist er fertig und präsentiert euch beste Feinkost zu bezahlbaren Preisen an der Spree. Alle Stände und Wagen wurden mit Bedacht ausgewählt. Dazu gibt es bis spät in die Nacht Musik. Der Markt hat Potenzial, einmal ganz groß zu werden. Schaut deshalb vorbei, solange er noch frisch ist! Am 27. September ist es wieder soweit.

Dean Blunt

Berghain Kantine, 22/11/13, 21Uhr

Nach der Ankündigung, dass die Londoner Künstler Inga Copeland und Dean Blunt getrennte Wege gehen, sind wir gespannt darauf, wie es mit ihrem gemeinsamen visionären Projekt Hype Williams weitergehen wird. In der Zwischenzeit könnt ihr euch die eine Hälfte des Projektes in der Berghain Kantine ansehen. Dort stellt Dean Blunt am 22. November sein viel gefeiertes Album The Redeemer vor.

Everything Is True: Objekt & Call Super All Night Long

Chesters, TBA

Das DJ-Team Objekt & Call Super hat in der letzten Zeit viel Zuspruch erhalten. Umso interessanter erscheint die Party-Reihe „Everything Is True“, die unsere Freunde in dem intimen Club Chesters gestartet haben. Als wären die beiden für sich nicht allein schon  genug, legen neben ihnen jedes Mal einige weitere aufregende Künstler auf.

Polymorphism #9

Berghain, 04/10/13, 20Uhr

Ob ihr von den Headlinern gehört habt oder nicht, spielt keine Rolle. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass die Leute von der CTM großartige Acts auf die Bühne holen. Entsprechend bedenkenlos könnt ihr bei ihren Events vorbeischauen – vorausgesetzt natürlich, dass ihr auf experimentelle Musik steht! Über ihr jährliches CTM-Festival hinaus organisieren sie regelmäßig die Polymorphism-Nächte im Berghain, wo es die volle Bandbreite an experimentellen Soundkünstlern, Musikern und Produzenten zu sehen gibt. Am 10. Oktober folgt die nächste Ausgabe, zu der unter anderem geladen sind: Lorenzo Senni, Oneohtrix Point Never und Stellar Om Source.

J.A.W x Steve Reid Foundation w/ Free Spirits

Prince Charles, 13/10/13, 15Uhr

Die J.A.W Family kombiniert auf ihren Parties Improvisations-Musik mit DJ-Sets. Ganz in diesem Zeichen steht auch ihr Event im Prince Charles, wo neben vielen tollen Bands Gilles Peterson, Floating Points und Fourtet hinter den Plattentellern stehen werden. Mit der Party soll Geld für die Steve Reid Foundation gesammelt werden, die dem schwer erkrankten Saxophonisten und Komponisten Arthur Blythe helfen möchte. Ein weiterer Teil der Erlöse geht an die Betreiber des Festsaal Kreuzberg. Der Veranstaltungsraum ist in diesem Sommer komplett ausgebrannt. Go support the causes!

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Indi Davies is a writer, illustrator and co-founder of the blog Don’t Panic Berlin.

(Foto: Lucy Sparks)

Sounds

Mouca ist ein DIY-Musik-, Poesie-, und Video-Label, das in Porto und Berlin beheimatet ist. Seit Sommer 2012 haben Augusto Lima und Charlotte Thießen fleißig Kassetten überspielt, auf denen neben neuen, aufregenden Bands auch  eine Vielzahl befreundeter, nicht minder spannender Künstler_innen zu finden sind. Denn darum geht es bei Mouca: Musik zu unterstützen, die den beiden Musikliebhaber_innen am Herzen liegt. Für die Zukunft haben Augusto und Charlotte sich vorgenommen, die Bande zwischen Berlin und Porto noch weiter zu stärken. Auf dem zweiten Cartouche-Tape haben sie ein weiteres Mal Menschen und Musik aus verschiedenen Kontexten zusammengebracht.

Tracklist

 1. The Courtneys – 90210

2. The Anna Thompsons – Fuck You

3. The Yawns – Summers Wasted

4. Free Time – Just One

5. Delta Love – I Swear

6. Ageing Children – I’m Gonna Get My Dog

7. Islet – Triangulation Station

8. Manors – No One Told You

9. Skiing – Hiddensee

10. Lullatone – Splitting a Banana Split

11. Las Kellies – Golden Love

12. Advance Base – Love Goes Home To Paris In The Spring (The Magnetic Fields cover)

Links: Bandcamp / Mouca-Homepage / Mouca-Facebook

Editorial

Neulich im Nathanja und Heinrich mit den Freund_innen gesessen. Draußen war Sommer, drinnen tranken wir Pastice. Alles hier fühlte sich gut und richtig an.

Es ist eben jenes Gefühl, jene Zelebration des Moments, um die es in Cartouche No. 4 geht. Wir wollen ihn einfangen, den Sound dieser Tage. Und so finden sich auch in diesem Heft wieder Projekte von Menschen, die uns begeistern, indem sie das, was uns umgibt, in ihrer Arbeit reflektieren und somit einen Beitrag zum Hier und Jetzt leisten.

Das erste Gespräch dieser Ausgabe führten wir mit dem Berliner Duo Easter. Die Musik von Stine Omar Midtsæter und Max Boss lässt sich nur schwer in Worte fassen, entfaltet zugleich aber eine einzigartige Atmosphäre. Wir haben die beiden im Wedding getroffen. Die Protagonisten von Gespräch zwei und drei sind Alexander Winkelmann und Yule FM. Beiden ist es auf eigene Weise gelungen, eine aufregende Kunstsprache zu entwerfen. Das großartige Interview mit Alexander Winkelmann führte unser neuer Autor Max Link.

Über die Musik hinaus finden sich in Cartouche No. 4 aufregende Talente aus den Bereichen Fotografie und Design. Da wäre Tonje Thilesen, die eindrucksvolle Fotos von Menschen und Orten macht. Und die Designerin Lina-Marie Koeppen. In der Designstudie „Learn To Unlearn“ geht sie der Frage nach, ob Design den Menschen dabei helfen kann, sich ihrer selbst zu bemächtigen. Ebenfalls begrüßen wollen wir Pen-Club-Mitglied Malte Euler und die Designerin Regina Weber.

Unsere Gastautoren haben weitere wichtige Gegenwarts-Projekte unter die Lupe genommen. Henning Lahmann empfiehlt das erste Album des Avantgarde-Kollektivs Young Echo, Warren O’Neill und Kyle Brayton haben sich mit dem schwedischen Teenage-Rapper Yung Lean befasst, Evelyn Malinowski war auf den Spuren der Grimes-Gang unterwegs, Jamie Jonathan Ball hat in London den Designer Matthew Bromley getroffen und Paul Solbach geht dem Mythos Pop auf den Grund.

Neu in diesem Heft ist der Don’t Panic Berlin Ausgehplan mit fünf Terminen, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet. Vielen Dank an dieser Stelle an Indi Davies! Großer Dank gilt ebenfalls Charlotte Thießen und Augusto Lima vom Kassetten-Label Mouca, die für uns ein weiteres mal ein Mixtape mit ihrer Lieblingsmusik zusammengestellt haben.

Und nun: Umarmt mit uns das Jetzt!